Gemeinde Wüstenrot

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Wüstenrot

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Glasmuseum

Kurzbeschreibung des Museums:

Das Museum wurde 1999 nach umfangreichen Renovierungsarbeiten im Dachgeschoss des Alten Rathauses eingerichtet. Im Mittelpunkt der Dauerausstellung steht das seit dem 15. Jahrhundert in Wüstenrot und dem Schwäbischen Wald nachweisbare Handwerk der Glasmacher. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Erzeugnisse der Glasmacherfamilien Greiner und Wenzel.

Das Museum verfügt über eine Kollektion wertvoller Gläser und anderer Gegenstände früher Glasproduktion. Ferner zeigt die Ausstellung Zeugnisse zur Ortsgeschichte und zu dem aus Wüstenrot stammenden Tübinger Psychologen Ernst Kretschmer sowie Werke der mit der Region verbundenen Maler Richard Winckel (1870-1941), Paul Kapell (1876-1943) und Peter Jakob Schober (1897-1983). In der Regel findet einmal im Jahr im "Ratsaal" des Bürgerhauses eine Sonderausstellung statt.

 

 

Kontakt & Öffnungszeiten

Öffnungszeiten: 
Glas- und Heimatmuseum im Bürgerhaus "Altes Rathaus"
Hauptstraße 11
71543 Wüstenrot
 
Kontakt:
Bürgermeisteramt Wüstenrot,
Eichwaldstraße 19
71543 Wüstenrot
Tel.: 07945 9199-0  und 07945 8179 (Frau Schierle)
Fax: 07945 9199-60
info(@)gemeinde-wuestenrot.de

Geöffnet:

1. Mai bis 25. September (sonn -und feiertags)
14:00 bis 17:00 Uhr
Gruppenführungen sind nach Vereinbarung auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich.

Eintrittspreise:

Tageskarte 1,50 € Kinder und Jugendliche, Schulklassen, Studenten für Bildungszwecke frei.
Gruppenfühungen außerhalb der Öffnungszeiten
Gebühr pro Person 2,00 €.
Tageskarten für beide Museen 2,50 €

Mehr zum Museum

Das ehemalige Schul- und Rathaus von 1780 ist ein wichtiges Stück Heimatgeschichte. Das zum modernen Bürgerhaus restaurierte Gebäude prägt im Besonderen das Ortsbild. Heute ist es kaum vorstellbar, daß der Abbruch des geschichtsträchtigen Bauwerks einmal im Raume stand. Letztlich ausschlaggebend für die Restaurierung (1997 - 1999) waren jedoch die in Aussicht gestellten Fördermittel, die mehr als die Hälfte der Sanierungskosten deckten. Ca. 50 % dieser Fördermittel stammten allein von der Wüstenrot Stiftung in Ludwigsburg. Kultur ist heute wie früher ein wesentlicher Teil der Lebensqualität. Diesem Gesichtspunkt trägt die Gemeinde mit der Einrichtung eines Glas- und Heimatmuseums im Dachgeschoß des Gebäudes Rechnung.

Das Museum gliedert sich schwerpunktmäßig in drei Themenbereiche:

  • Glashüttenzeit: Seit dem 15. Jahrhundert sind Glashütten in und um Wüstenrot nachweisbar.
  • Wüstenroter Ortsgeschichte: Erwähnenswert ist insbesondere Ernst Kretschmer,(geb. 08.10.1888), als berühmtester Sohn der Gemeinde.
  • Wüstenrot als Landschaftsmotiv: Seit etwa 1900 wurde Wüstenrot von verschiedenen teils sehr bedeutenden Künstlern - wie etwa Peter Jakob Schober - dargestellt.

Das Glasmuseum gibt einen Einblick in die Geschichte der Waldglashütten in den Löwensteiner Bergen und vermittelt eine Übersicht über die Vielfalt der hergestellten Erzeugnisse. Die reich bewaldeten Keuperberge des Schwäbischen Waldes boten alles, was zum Betrieb der Waldglashütten nötig war: ausreichend Holz für die Feuerung der Schmelzöfen (18) und zur Pottascheherstellung, Quarz in Form von Sandstein als Rohmaterial und Wasser für den Betrieb der Stampfmühlen zur Zerkleinerung der Steine.
Im Jahr 1430 wird Weihenbronn als erste Galshütte in den Löwensteiner Bergen urkundlich erwähnt. Danach folgen Altlautern (1488) und Stangenbach (1505). Die meisten Hüttmeister dieser Zeit stammten aus den Familien Greiner und Wenzel. Sie gründeten die weiteren Glashütten unserer Gegend. Nach über vierhundert Jahren Glasherstellung beendet Erlach 1865 als letzte Glashütte die Produktion. Typisch für Waldglas ist die grüne Farbe, die durch Eisenoxid zustande kommt und von dunkel- bis hellgrün, aber auch von blaugrün bis bräunlich variiert.

Obwohl die Waldgläser meist Gebrauchsgläser waren, zeichnen sie sich durch eine Vielfalt von Formen und Verzierungen aus. Das Dekor wurde aus dem Glastropfen und dem Glasfaden entwickelt oder durch Blasen in die Form (Ton- oder Holzmodel) erreicht. Im Glasmuseum sind Glasgefäße vom 16. Jahrhundert (z.B. Krautstrunk aus Finsterrot) bis zum 19. Jahrhundert zu sehen.  Die Formenvielfalt reicht vom einfachen Vorratsglas bis zum kunstvoll gravierten Pokal. Schwerpunkte sind Glasgefäße aus Alt- und Neulautern, erweitert durch Einzelstücke anderer Glashütten.

Die Ausstellung wird durch eine Vielzahl von Bodenfunden ergänzt. Selbst die kleinsten Fragmente erhalten noch Hinweise auf die verwendeten Farben, Formen und Techniken und geben damit Aufschluß über die Art der damaligen Glasproduktion. Die schönsten und interessantesten Funde sind nun im Museum ausgestellt und um originalgetreue Nachbildungen der alten Gläser ergänzt. Der berühmteste Sohn der Gemeinde ist der 1888 hier geborene Psychologe und Tübinger Professor Ernst Kretschmer (Q 08.10.1888; = 08.02.1964), . Als Urheber der menschlichen Konstitutionslehre findet sich Kretschmer heute in jedem Lexikon. Seit etwa 1900 ist Wüstenrot und Umgebung als Landschaftsmodell von verschiedenen Künstlern entdeckt worden.

Die im Museum untergebrachte Galerie, die mit charakteristischen Werken namhafter Maler, wie Richard Winckel (1870 - 1941), Paul Kapell (1876 - 1943) oder Peter Jakob Schober (1897 - 1983) vertreten ist, vermittelt einen repräsentativen Querschnitt, wie der Schwäbische Wald im 20. Jahrhundert künstlerisch dargestellt wurde.

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